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Europa und seine Widersprüche in Bezug auf «Gambling»
Donnerstag, 29. März 2012Im Laufe dieser letzten Tage haben die Beispiele einiger europäischer Länder gezeigt, dass Europa noch nicht wirklich bereit ist, die Regelungen für Online-Glücksspiel zu vereinheitlichen. Trotz der Annahme des Creutzmann-Berichts beweisen einige Beispiele auf nationaler Ebene, dass eine Vereinheitlichung innerhalb der Europäischen Union unwahrscheinlich ist. Die jüngsten Fälle von Spanien, Belgien und Portugal scheinen diese These zu unterstützen.
Die aggressive Strategie eines Kasino-Betreibers
In Spanien hat ein Betreiber von Glückspielstätten mit den Namen Codere eine äusserst aggressive Strategie entwickelt, um seine potentiellen Rivalen auszuschalten, die nächstens in den spanischen Markt eintreten könnten, der erst kürzlich reguliert wurde. Codere hst demnach rechtliche Schritte eingeleitet, um die Betreiber von virtuellen Glücksspielen zu vertreiben, die im restlichen Europa führend sind. Codere stützt sich dabei auf ein gutes Argument. Nach ihm geniessen die Betreiber, die in Spanien illegal vor der Liberalisierung tätig waren, ungerechterweise gewisse kommerzielle und administrative Vorteile. Man muss dazu wissen, dass es Codere in der Vergangenheit verboten gewesen war, Glücksspiele auf dem Internet anzubieten. Um dieses Unrecht wieder gutzumachen, verlangt der Spielstättenbetreiber, dass diejenigen Unternehmen, die ihre Dienste vor der Liberalisierung angeboten haben, wieder bei Null beginnen und eine Gebühr als Strafe zahlen müssen. So könnten Bwin, PokerStars oder Sportingbet gezwungen werden, 2 Millionen Euro zu zahlen, um sich freizukaufen.
Belgien veranstaltet eine regelrechte Hexenjagd
Jetzt wo Belgien eine gesetzliche Regulierung eingeführt hat, will die Regierung die nichtlizenzierten Betreiber aus dem Land vertreiben. So hat die belgische Spielkommission Internetprovider schon gezwungen, illegale Internetseiten zu blockieren. Die schwarze Liste der Regierung wurde ausserdem an die Polizeidienststellen geschickt, um diesen zu ermöglichen, in Zukunft noch radikalere Massnahmen durchzuführen. Ausserdem hat die belgische Spielkommission den illegalen Betreibern mitgeteilt, dass ihr Name von der schwarzen Liste gestrichen würde, wenn sie ihre Seiten von sich aus schliessen.
Portugal will sein Wirtschaftswachstum ankurbeln
Das portugiesische Wirtschaftsministerium hat verlauten lassen, dass die Regierung wahrscheinlich von jetzt bis zum Ende des Jahres bis zu 250 Millionen Euro aufhäufen könnte, wenn sie Online-Glücksspiele legalisieren würde. Jegliche «Gambling»-Aktivitäten sind zurzeit in Portugal illegal, könnten aber, im Falle einer Liberalisierung, die Kosten der Pensionsfonds übernehmen, die immerhin auf 478 Millionen Euro geschätzt werden. Es wurde ebenfalls berichtet, dass zurzeit ein internes Dokument in der portugiesischen Regierung zirkuliert, das ein Lizenzsystem für 2012 vorsieht.