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Wenn Papiss Cissé das runde Leder gegen Kasinos tauscht...
Montag, 16. September 2013Eine schlechte Ausrede: Sieben Tage nachdem er das Training von Newcastle United aus «religiösen» Gründen verlassen hat, ist der internationale senegalesische Fussballer die Zielscheibe der Medien, die öffentlich seine unwürdige Haltung breitreten. Tatsächlich kommt es nicht alle Tage vor, dass man einen praktizierenden Muslim sein ganzes Geld im Kasino an der Ecke verspielen sieht.
Papiss Cissé in flagranti erwischt
Papiss Cissé, der als Stürmer für die Magpies spielt, wurde dabei fotografiert, wie er an einem Tisch in einem Kasino Geld setzt. Diese Begebenheit wäre eigentlich weder aussergewöhnlich noch alarmierend. Aber der senegalesische Fussballspieler hatte kurz zuvor das Training seiner Mannschaft in Portugal abgebrochen, indem er religiöse Motive angab. Als Vorwand gab er an, dass er nicht das neue Trikot der Schwarz-Weissen tragen kann, weil der Name des Sponsors Wonga darauf abgedruckt ist. Wonga ist eine bekannte Kreditgesellschaft, und Papiss Cissé meinte, dass es seine religiösen Prinzipien verletzen würde, ein Trikot zu tragen, auf dem der Name eines Unternehmens steht, das einen deutlichen Bezug zu Geld hat.
«Papiss Cissé meinte, dass es seine religiösen Prinzipien verletzen würde, ein Trikot zu tragen, auf dem der Name eines Unternehmens steht, das einen deutlichen Bezug zu Geld hat».
Dass er «seine Seele nicht dem Teufel verkaufen» will, aber paradoxerweise fast 75 Millionen Euro pro Jahr kassiert, was ihn 2013 zu einem der bestbezahlten Fussballer der Welt macht, bringt Papiss Demba Cissé in Erklärungsnot, umso mehr als die ganze Welt jetzt sein wahres Ich kennt. Der Mann liebt das Geld und scheint sich wenig um die Ethik und Prinzipien der Religion zu kümmern, die er auszuüben vorgibt.
Ein toller Werbecoup für Wonga und Aspers
Im Moment ist Papiss Cissé wohl ziemlich sauer auf Andrew McNally, den 22-jährigen Mann, der das Foto geschossen und es auf Twitter publiziert hat. Es zeigt deutlich den senegalesischen Stürmer am Blackjack-Tisch eines Kasinos der Aspers-Gruppe. Das Foto war schon im November geschossen, aber erst vor Kurzem auf dem sozialen Netzwerk publiziert worden. Warum hat man aber solange gewartet, um dieses Bild des afrikanischen Fussballstars zu posten?
Viele glauben, dass Wonga den «unzähmbaren Löwen» zu diskreditieren versucht, denn dieser war drauf und dran, den wichtigen Sponsorvertrag des Vereins zu verlieren. Auch die Theorie eines Komplotts ist nicht völlig von der Hand zu weisen. Der Direktor des Kasinos Aspers, wo sich Papiss Cissé aufhielt, hat bestätigt, dass der Fussballer ein «gelegentlicher Besucher mit vernünftigem Verhalten» war. Wie auch immer, Aspers und Wonga könnten durchaus ein wenig Reklame auf Kosten des 28jährigen afrikanischen Stars machen wollen, dem nur noch beten kann, dass man ihn bald vergisst...